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Abstract oder tl; dr (too long; didn't read)

Mängel und Probleme des deutschen Sozialmodells, die es unbestritten gibt, werden allzu oft skandalisiert. Dessen Leistungsfähigkeit kommt dabei zu kurz. Hier werden die Potentiale des deutschen Sozialmodells aufgezeigt und  praktische (normative, pragmatische und technische) Wege aus der derzeitigen Krise beschrieben.

Das über Jahrhunderte entstandene und bewährte komplexe deutsche System kann dadurch reformiert werden, dass einzelne Bereiche ausgebaut, andere wiederum abgebaut werden. Konsistent als komplementäres fünf Säule-Modell weiterentwickelt, hat das deutsche Sozialmodell das Potential, weiterhin weltweit führend zu bleiben.

Dieses Politikfeld wird paradigmatisch bzw. modellhaft mit den wissenschaftlichen Werkzeugen einer praktischen Politikwissenschaft bearbeitet. Die wissenschaftstheoretischen Grundlagen für die Fundierung  von praktischen Wissenschaften finden Sie im Internet unter: Wissenschaftliche Politikberatung. Teil I: Methodologie empirischer und praktischer Wissenschaften.

Die wissenschaftlichen Werkzeuge (Begriffe, Sätze, Theorien, Logiken, Argumentationsweisen, Methoden und methodische Ansätze) für eine praktische Politikwissenschaft werden auf diesen Seiten erläutert, expliziert, präzisiert, rekonstruiert, neu entwickelt oder weiterentwickelt: Wissenschaftliche Politikberatung. Teil II: Methodologie praktischer Politikwissenschaft.

 
   

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Säulen
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Kurzfassung: Potentiale des deutschen Sozialmodells. Vorschläge für eine konsistente und komplementäre Weiterentwicklung

Die Aufgabe im Politikfeld "Soziale Sicherheit" besteht darin, die Risiken "Armut" (u.a. auch "Altersarmut") und "Krankheit" für alle zu bewältigen. Damit eine unübersichtliche politische Diskussion vermieden werden kann, ist es sinnvoll, drei unterschiedliche Diskursebenen zu unterscheiden:

  • Normative (ethisch-moralische) Diskursebene: Hier sollten die politischen Handlungsmaximen erörtert werden, die für dieses Politikfeld entscheidend sind. Dabei wird vorgeschlagen, eine Kultur der Solidarität von einer Kultur der Eigenverantwortlichkeit zu unterscheiden und diese komplementär zueinander zu entwickeln.
    Zu den Handlungsmaximen, kantisch gesprochen Maximen des Handelns, gehören alle Normen, die nur Sollens-Sätze enthalten (ethisch-moralische Normen). Handlungsmaximen bilden das Wertesystem einer Gesellschaft ab. Sie stiften Identität und schaffen den normativen Rahmen für soziale Abläufe, wodurch eine Gemeinschaft an Stabilität gewinnt. Dabei sollen jetzt nicht Handlungsmaximen im weiteren Sinne im Mittelpunkt stehen, es geht nicht um die Handlungsmaximen „Gerechtigkeit“, „Gleichheit“ oder „Fairness“, die nicht nur für die soziale Sicherheit, sondern für alle Bereiche gelten. Vielmehr rücken Handlungsmaximen in den Vordergrund, die sachbereichsspezifische und konkretisierbare Normen  (Leitlinien, Maximen, Normen, Prinzipien, Werte und Ziele) für die Soziale Sicherheit darstellen
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  • Pragmatische Diskursebene: Das deutsche System hat fünf Säulen und damit fünf unterschiedliche strategische Wege, die Risiken "Armut" und "Krankheit" zu bewältigen. Diese fünf politischen Handlungsstrategien sollten komplementär weiter entwickelt werden.
    Unter Handlungsstrategien sind Möglichkeiten des Handelns zu verstehen, die noch nicht konkret ausgeformt sind. Diese Strategien geben den Weg vor, der beschritten werden muss, um mit Hilfe von konkreten Handlungsinstrumenten in das soziale Gefüge der Gesellschaft einzugreifen.
  • Technische Diskursebene: Auf der operativen Ebene sind Handlungsinstrumente die praktische Umsetzung von Handlungsmaximen und Handlungsstrategien, deren konkrete Form auf (Gestaltungs)Prinzipien beruhen, die ihre Ausgestaltung normativ vorgeben. Dabei handelt es sich immer um Optionen, die je nach Situation gewählt werden können. Handlungssubjekte sind in diesem Fall Vereine, Familien, Unternehmen oder der Staat. Es handelt sich bei den Handlungsstrategien um technisch-instrumentelle Normen (Seins- und Sollenssätze). Das deutsche Sozialsystem kennt folgende gesetzliche Handlungsinstrumente: Sozialhilfe, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, Grundsicherung für Arbeitssuchende (auch Hartz IV oder Arbeitslosengeld II genannt, bis 2005 Arbeitslosenhilfe), Jugendhilfe, Kinder-, Erziehungs- und Wohnungsgeld, Ausbildungs- und Vermögensbildungsförderung, Soziale Entschädigung, Lastenausgleich, Wiedergutmachung, Renten-, Arbeitslosen-, Kranken-, Pflege- und Unfallversicherung. Es kommt darauf an, die einzelnen politischen Handlungsinstrumente konsistent nach einer politischen Kultur und einer politischen Handlungsstrategie zu reformieren und die einzelnen Instrumente komplementär zu gestalten.

Auf diesen Seiten gibt es Zusammenfassungen der Thesen und die Gliederung eines in Vorbereitung befindlichen Buches. Einen Überblick über die Thesen finden Sie  in verschiedenen Artikeln sowie in Schaubildern und Tabellen. Weiterhin wird eine recht umfangreiche Literaturliste und ein Quellen- und Linkverzeichnis zu diesem Themenkreis gepflegt.



Startseite Inhaltsverzeichnis Artikel Schaubilder Tabellen 1. Einleitung

2. Säulen 3. Blockadeknoten 4. Evolution 5. Handlungsmaximen 6. Handlungsstrategien

7. Legitimation 8. Zusammenfassung 9. Quellenverzeichnis 10. Literaturverzeichnis

Copyright: Johann Lauer Impressum Pfeil-Rechts Haftungsausschluss Projekt: soziale-sicherheit.de
Quelle:
soziale-sicherheit.de/index.htm

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